Fugen in Calciumsulfatestrichen
Empfehlungen auf Grundlage von Hinweisblättern der Verbände BEB und IWM
Calciumsulfatestriche auf Basis von LANXESS Calciumsulfatbinder CAB 30 weisen auch unter thermischer Beanspruchung ein nur sehr geringes Verformungsverhalten auf. Deshalb werden diese Estriche seit mehr als 5 Jahrzehnten in unbeheizten und beheizten Estrichkonstruktionen nahezu vollständig fugenlos ausgeführt. Thermische Verformungen werden hierbei über die Randfugen der Estriche abgetragen. Aktuell arbeiten immer noch sehr viele erfahrene Estrichfachbetriebe mit großem Erfolg nach dieser Methode.
In den vergangenen 15 Jahren sind weitere Calciumsulfatbinder aus unterschiedlichen Herstellverfahren auf den Markt gekommen. Die daraus hergestellten Estriche verformen sich unter thermischer Beanspruchung zum Teil sehr deutlich. Im Vergleich zu einem Estrich auf Basis von LANXESS Calciumsulfatbinder kann der Unterschied im Ausdehnungsverhalten bis zu 100 % betragen.
Seitens der Industrie und Industrieverbände wurden in den letzten Jahren Hinweisblätter erarbeitet, die Empfehlungen und Vorgaben zur Planung von Fugen in calciumsulfatgebundenen Estrichen enthalten. Diese Hinweise finden Sie in den nachfolgenden Kapiteln.
Wir möchten an dieser Stelle ausdrücklich darauf hinweisen, dass erfahrene Estrichfachbetriebe eigenverantwortlich von diesen Vorgaben abweichen können. Hierbei ist zu beachten, dass die Abweichungen von den Planungsvorgaben der Hinweisblätter im Vorfeld mit dem Bauherrn bzw. Planer besprochen werden.
Nach DIN 18560 Teil 2 ist der Bauwerksplaner für das Erstellen eines Fugenplans verantwortlich. Der Fugenplan ist Bestandteil der Leistungsbeschreibung und muss den Ausführenden der einzelnen Bodengewerke vorliegen. Die endgültige Lage der Fugen ist vor der Ausführung durch den Planer in Abstimmung mit den beteiligten Gewerken (Heizungsbauer, Estrichleger und Bodenbelagsverleger) vor Ort festzulegen. Planungshilfen hierzu finden Sie unter den Menüpunkten: